11.02.2024
von Gregor Stratmann

Trekking in Nepal ist mittlerweile bei weitem nicht mehr so „exotisch“ wie es vielleicht noch vor ein paar Jahrzehnten angesehen wurde.
Meines Wissens war Alexandra David – Neel die erste Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts das ehemalige Hindukönigreich bereiste.
Sven Hedin, der schwedische Forscher hatte auf seinen Expeditionen ebenfalls das Land „gestreift“.

Der vielen Nepalreisenden bekannte Dr. Toni Hagen, er verstarb im April 2003 im Alter von 85 Jahren, war 1950/1951 mit einem 6 -monatigen Einsatz als Mitglied der ersten schweizerischen Mission für Entwicklungshilfe unter dem Patronat der ETW betraut.
1952 folgten dann Tätigkeiten als Regierungsgeologe in Nepal.
Von 1952 – 1959 war Dr. Toni Hagen durch die Vereinten Nationen mit geologischen Erforschungen Nepals beauftragt.

War Alexandra David-Neel (die übrigens im hohen Alter von 101 Jahren verstarb – sie hatte sich mit 98 Jahren vorsorglich ihren Reisepass verlängern lassen!), war Sven Hedin, war Dr. Toni Hagen die/der erste „moderne“ Trekking-Reisende“?

Ich meine ja.

Jeder, der sich auf ein neues Land, auf neue Menschen, auf neue Sitten und Gebräuche – kurz auf Unbekanntes – einlässt und versucht diese neuen Eindrücke vor Ort, in den Dörfern und Städten und „beim Unterwegs-Sein“ zu erfahren – ist ein Trekking-Reisender.

Seit Nepal sich im Jahr 1951 der Welt öffnete, haben es fast unzählige Reisende den Pionieren gleich getan.
Wenn auch in etwas moderaterer Form. Schnell erkannten die handelstüchtigen Nepalis die Chance, ihr Land als touristische
Einnahmequelle zu nutzen.

Jeder, der das Land im Himalaya schon einmal bereist hat, wird das bestätigen.
Kaum ein Haus, kaum eine Hütte, die mittlerweile nicht über einige Zimmer für Reisende verfügt.
Natürlich mit der dazugehörigen Möglichkeit zu essen und zu trinken.
Im Laufe der Zeit wurde der Tourismus zu einer ernst zu nehmenden (und mittlerweile überlebenswichtigen…)
Einnahmequelle für die Einheimischen. Leider führt dies aber auch zu einigen Problemen.
Holz – in den höher gelegenen Trekkinggebieten eh schon wenig vorhanden – wurde vermehrt zum Feuer machen benutzt.

Und plötzlich sahen sich die Einheimischen auch vermehrt mit einem Müll-Problem konfrontiert.
Die Männer – vom jungen Mann, teilweise noch im Kindesalter bis zum Greis – bieten sich als Träger und Guides an.
Die Arbeit, die traditionell von ihnen bislang auf den Feldern getan wurde, muss nun von den Frauen erledigt werden.

Fakt ist, dass die Einheimischen in den Trekkinggebieten nicht mehr oder nur sehr schlecht ohne uns Trekker und Reisende überleben können.

Deshalb lasst uns weiterhin nach Nepal reisen, auch wenn es eine Menge Veränderungen gibt, mit denen auch wir als Besucher nicht immer einverstanden sind – wo wir uns gewünscht hätten Entscheidungen wären anders gefallen.

Last but not least ist es aber nicht unser Land.
Veränderungen – zumindest soweit sie politisch gewollt sind – können wir nicht beeinflussen.

Ich wünsche mir das der / die Reisende dieses wundervolle Land mit seinen wundervollen Menschen weiterhin respektvoll und voller Entdeckerfreude bereist! Und die Veränderungen respektiert!

Dieser Artikel erschient zuerst unter Rubrik: Trekking auf www.nepalwelt.de